Es mangelt an allen Ecken und Enden: Gesucht werden (m/w/d) Erzieher und Pflegekräfte genauso wie Handwerker oder Verkäufer. Begehrt und gleichzeitig gut bezahlt werden beispielsweise Fluglotsen oder Flugverkehrskontrolleure, Softwareentwickler, Immobilienmakler, Ärzte oder Polizisten. Aber auch Fachkräfte aus technischen Berufen sind Mangelware. Beispiel Baden-Württemberg: Laut einer Prognose der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart wird das Angebot an Meistern, Fachwirten, Technikern und Fachkaufleuten, allesamt Berufe mit einer hohen Qualifikation, bis 2035 um bis zu 31 Prozent hinter der Nachfrage zurückbleiben.

Die Berufswahl selbst wird dabei angesichts der Fülle an Möglichkeiten nicht einfacher und kann durchaus danebengehen. Doch auch wenn sich eine Wahl als falsch herausstellt, ist das nicht das Ende aller Karriereträume. Denn anders als früher werden Brüche im Lebenslauf nicht ausschließlich negativ gesehen, und eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die ersten Berufsjahre nach dem Uni-Abschluss gelten als Wert an sich.

Quereinstiege möglich

Selbst nach einigen Berufsjahren ist ein Wechsel in eine andere Branche für Quereinsteigende möglich, in Baden-Württemberg wird mittlerweile aktiv um sie geworben. Das Wichtigste beim Quereinstieg bleibt dennoch die Überzeugungskraft: Welche Erfahrungen, Kompetenzen und besondere Stärken sind für den neuen Arbeitgeber von Vorteil, und welche Gründe für den gewünschten Branchenwechsel sind für ihn überzeugend? Vor allem sollte man bereits über ein solides Branchenwissen verfügen. Wenn dazu die persönliche Bestandsaufnahme, wie ernst es einem mit dem Wunsch nach Veränderung ist, eindeutig pro Wechsel ausfällt, sollte es mit dem Quereinstieg klappen.