Viel zu tun
Mehr Gehalt, modernere Arbeitsplatzausstattung und regelmäßige Weiterbildungen – die Beschäftigten im öffentlichen Dienst wissen genau, was sie wollen.
Dieser Tage dreht sich alles um das Gehalt – und das ist auch beim öffentlichen Dienst nicht anders. So erwarten einer Umfrage der Plattform „Öffentlicher Dienst News“ unter 5.300 Beamten und Angestellten bei Kommunen, Ländern und dem Bund zufolge knapp 84 Prozent eine Steigerung ihres Einkommens oder zumindest einen Inflationsausgleich in diesem Jahr. Wichtig ist in diesem Jahr für rund die Hälfte der Befragten aber auch das Thema der Arbeitszeitverkürzung.
Mehr Bildung und Personal
Mit den Arbeitsbedingungen ist das Gros der Befragten mittelmäßig zufrieden. Sieben Prozent bewerten sie als schlecht, vier Prozent sind vollends zufrieden mit den Bedingungen an ihrem Arbeitsplatz.
Auch mit der Qualität der technischen Ausstattung sind nur neun Prozent der Angestellten und Beamten so richtig zufrieden. Ein Drittel stuft die dienstlich genutzten Computer, Software und Telefone als mittelmäßig ein, unzufrieden ist ebenfalls ein Drittel. Ein deutlicher Aufruf zum Nachbessern, denn ohne moderne Endgeräte wird die Digitalisierung des Staatswesens noch schwieriger, als sie ohnehin scheint. In diesem Zusammenhang würden sich 18 Prozent der Mitarbeitenden des öffentlichen Dienstes über mehr Weiterbildungsangebote freuen – vor allem in Bereichen wie moderne Arbeitsmethoden, Spezialsoftware für interne Prozesse, Projektmanagement, Vergaberecht, Arbeits- oder Asylrecht und vor allem zur Digitalisierung in verschiedenen Facetten.
Ebenfalls spannend sind für viele Beschäftigte Qualifizierungsmöglichkeiten für Führungskräfte. Zudem spielen die Themen Gesundheit, Resilienz, Konfliktmanagement und Kommunikation eine große Rolle im öffentlichen Dienst.
Und nicht zuletzt erhoffen sich 37,2 Prozent der Befragten vom Dienstherrn eine Personaloffensive. Schon jetzt sei in vielen Bereichen in Verwaltung, Schulen, Kitas, bei der Polizei oder im Rettungswesen das Personal knapp. Die Mehrbelastung durch unbesetzte Stellen werde in der Regel von den vorhandenen Angestellten und Beamten aufgefangen. Kommen dann noch zusätzliche Aufgaben hinzu, wie etwa während der Coronapandemie oder durch die Flüchtlinge aus der Ukraine, dann häuften sich viele Überstunden an, der Krankenstand steige, manch Mitarbeitende dächten gar darüber nach, ihre Jobs aufzugeben.