Alles im Fluss
Schwere Beine, geschwollene Fußknöchel, sichtbare Krampfadern oder nächtliche Wadenkrämpfe? Das können Hinweise darauf sein, dass die Beinvenen nicht richtig arbeiten.
Besenreiser sind feine, erweiterte oberflächliche Blutgefäße an den Beinen. Sie sind je nach Größe hellrot bis bläulich und bereiten im Normalfall keine Probleme. Durch eine Venenschwäche der betroffenen Gefäße fließt das Blut dabei nicht mehr zielgerichtet zum Herz zurück und staut sich in den Venen. Mit zunehmendem Alter können jedoch ausgeprägte Krampfadern, geschwollene oder kribbelnde Beine und Füße sowie Hautveränderungen hinzukommen. Im schlimmsten Fall entsteht aus einer unbehandelten Venenschwäche ein offenes Bein oder eine Thrombose. Insbesondere Besenreiser an Innenknöcheln und Fußrändern können Anzeichen für ernsthafte Venenleiden sein. Schätzungsweise haben 60 bis 80 Prozent der Erwachsenen krankhafte Venenveränderungen in unterschiedlicher Ausprägung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Beinvenen: Risiko minimieren
Gerade wer viel sitzt oder steht, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für Krampfadern und Venenleiden. Übergewicht und Rauchen sowie hormonelle Veränderungen durch Schwangerschaft oder Verhütungspille sind ebenfalls Risikofaktoren. Auch höhere Temperaturen in den Frühlings- und Sommermonaten sorgen dafür, dass sich Venen weiten und sich dort das Blut staut. Besonders gefährdet sind Menschen, die eine Herzschwäche haben, eine Thrombose oder einen Gefäßverschluss hatten. Um schwere Beine und Venenleiden zu lindern oder ihnen vorzubeugen, raten Fachleute zu regelmäßiger Bewegung wie Gehen, Laufen, Radfahren und Schwimmen. Das aktiviert die Venentätigkeit. Kaltes Wasser und Wechselduschen verbessern die Durchblutung. Auf heißes Baden, Sonnenbäder und Saunagänge stattdessen besser verzichten. Außerdem ist es ratsam, die Beine beim Sitzen häufig hochzulegen und nicht überzuschlagen. Wenn sich langes Sitzen nicht vermeiden lässt, eignen sich Venenübungen wie Strecken, Heranziehen und Kreisen der Füße und Beine.
100.000
Kilometer lang sind alle Blutgefäße, also Kapillaren, Venen und Arterien des Menschen.