Städte der Zukunft

Meeting im Grünen

Ob Sommerurlaub, Wochenendtrip oder Geschäftsreise – die deutschen Regionen und Metropolen sind als Reiseziele attraktiv wie eh und je. 

Jens Bartels und Katharina Lehmann
Bildquelle: iStock / RossHelen

Es war ein Rekordjahr: Rund 496,1 Millionen Übernachtungen zählten Hotels, Pensionen, Campingplätze und andere Beherbergungsbetriebe zwischen Flensburg und Freiburg, zwischen Rhein und Oder im vergangenen Jahr, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das waren 1,9 Prozent mehr als 2023 und 0,1 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Danach begann die Corona-Pandemie, die in der Branche für deutliche Einbrüche sorgte.

Deutschland mit seinen vielfältigen Landschaften, den historischen Städten und den abwechslungsreichen Attraktionen ist als Reiseland nach wie vor beliebt: Ob der Städtetrip mit Museums- und Musicalbesuch in einer der Metropolen wie Berlin oder Köln, Hamburg oder München, Dresden oder Hannover, der Wochenendausflug an die Ostsee oder in die Alpen, ob Wandern in der Sächsischen Schweiz oder Radeln entlang der Elbe, Roadtrip entlang der Märchenstraße oder Camping beim Kultursommer – dem individuellen Reisevergnügen sind kaum Grenzen gesetzt.

Städte der Zukunft: Schonend und nachhaltig unterwegs

Immer wichtiger wird dabei der Aspekt der Nachhaltigkeit. So geben in einer Umfrage des Buchungsportals Booking.com 60 Prozent der deutschen Befragten an, in den nächsten zwölf Monaten nachhaltiger reisen zu wollen. Dafür braucht es aber auch die passende Infrastruktur: Gerade in ländlichen Regionen könnte in diesem Zusammenhang die ganzheitliche Betrachtung von Mobilität wichtige Impulse liefern. Dazu gehören die Integration eines ÖPNV-Tickets in die Gästekarte, der Ausbau und die Verbesserung von Radwegen sowie die Einführung von E-Bike-Verleihsystemen. Diese Angebote könnten in einem attraktiven und intermodalen Mobilitätsknotenpunkt gebündelt werden. Städte, Gemeinden und Regionen würden damit auch von den relevanter werdenden Trendthemen Nano-Tourismus und Slow-Travel profitieren. Nano-Tourismus fördert die kleinen, regionalen, individuellen Erlebnisse und Mikroabenteuer in unmittelbarer Umgebung; Slow Travel eine bewusste, entschleunigte Art des Reisens, bei der Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Authentizität im Fokus stehen.

Business mit Naturbezug

Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit, Entschleunigung, Achtsamkeit und gemeinsamem Erkunden und Erleben können sich vor allem kleinere Städte sowie landschaftlich reizvolle Regionen nicht nur als Individualreiseziele, sondern auch als attraktive Wirtschafts- und Tagungsstandorte für Businessreisende profilieren. Ihr Vorteil: Sie vereinen Komfort und die für die Tagungsreisen so nötigen Infrastrukturen mit bezaubernden und einzigartigen Landschaften. So eignen sich nach erfolgreicher Tagung ein Spaziergang durch die historische Altstadt, ein Cocktail am Strand von Ost- oder Nordsee oder ein Abendessen im Sonnenuntergang perfekt zum Netzwerken. Um die optimalen Rahmenbedingungen und eine besondere Atmosphäre für Geschäftsreisende zu schaffen, bedarf es aber einer Kombination aus moderner digitaler Infra­struktur, guten Verkehrsanbindungen, attraktivem Begleitprogramm und professionellem Service.

Erschienen April 2025 in Unsere Zukunft