Bessere Vorsorge braucht das Land
In jungen Jahren spielt die Vorsteherdrüse im Leben von Männern kaum eine Rolle. Doch im Alter beginnt das walnussgroße Organ zunehmend Probleme zu bereiten.

Zur Früherkennung von Prostatakrebs wird Männern empfohlen, ab einem Alter von 45 Jahren jährlich eine rektale Tastuntersuchung vornehmen zu lassen. Allerdings gilt die diagnostische Aussagekraft dieser Untersuchung als Teil des Früherkennungsprogramms der gesetzlichen Krankenkassen als gering. Weitere Möglichkeiten zur Früherkennung von Prostatakrebs wie beispielsweise der PSA-Test sind leider immer noch kein Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Der PSA-Test misst im Blut den Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA). Ergibt ein PSA-Test einen erhöhten Wert, so kann dies ein Hinweis auf ein Prostatakarzinom sein. Endgültige Gewissheit liefert aber erst eine Gewebeentnahme aus der Prostata. Solch eine Biopsie kann jedoch in seltenen Fällen zu Infekten oder Blutungen führen. Nun haben Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg in einer retrospektiven Studie gezeigt: Durch die Kombination von Risikomarkern, systematischer Befundung von MRT-Aufnahmen und Künstlicher Intelligenz (KI) kann das Risiko für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms präziser als bisher eingeschätzt werden. Bei Männern mit einem geringen Risiko wird dadurch möglicherweise keine Gewebeentnahme mehr erforderlich sein.
Prostata & Vorsorge: Gesund ernähren
Insgesamt steigt mit dem Alter das Risiko für Prostatakrebs. Jedes Jahr erkranken rund 70.000 Männer. Wer seine Prostata gesund halten möchte, sollte sich viel bewegen und auf ein normales Gewicht achten. Empfohlen werden zwei bis drei Stunden mäßig körperliche Aktivitäten pro Woche oder 10.000 Schritte am Tag für einen positiven Effekt. Auch eine ausgewogene Ernährung mit reduziertem Fleischkonsum unterstützt langfristig die Prostata-Gesundheit.
Schon gewusst?
Zwei Drittel der Prostatakarzinome werden laut Daten des Krebsregisters in einem frühen Stadium entdeckt und sind damit gut behandelbar.