Neue Perspektiven schaffen
Ethik und Moral sind das Fundament ökologischen Wirtschaftens. Sie bestimmen, wie Wirtschaft, Politik und Verbraucher nachhaltige Entscheidungen treffen. Gerade Unternehmen sollten sich bei der grünen Modernisierung als Partner der Gesellschaft betrachten und aktiv zur Lösung globaler Probleme beitragen.

Egal, ob die großflächige Abholzung von Wäldern, die Überfischung der Meere oder der Verlust fruchtbarer Ackerböden: Die heutige Art des Wirtschaftens zerstört immer mehr die natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Tier und untergräbt damit den Wohlstand künftiger Generationen. Allein die Folgekosten des Klimawandels und des Verlusts an biologischer Vielfalt könnten im Jahr 2050 rund ein Viertel des globalen Bruttosozialprodukts betragen. Diese Entwicklung betrifft auch Deutschland. So zieht der Umweltmonitor 2024 des Bundesumweltamts (UBA) erneut eine gemischte Bilanz zum Zustand der Umwelt in der Bundesrepublik. Während bei den Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen Erfolge verzeichnet werden können, zeigen viele weitere Indikatoren einen deutlichen Handlungsbedarf.
Nachhaltig wirtschaften: Ökonomie und Ökologie im Einklang
Als eine mögliche Lösung schlägt das Umweltbundesamt das Konzept der „Green Economy“ als Leitbild für wirtschaftliche Entwicklung vor. Es verbindet Ökologie und Ökonomie positiv miteinander, bringt also wirtschaftliches Wachstum mit Umweltbewusstsein in Einklang und steigert gleichzeitig die gesellschaftliche Wohlfahrt. Dies erfordert eine umfassende ökologische Modernisierung der Wirtschaft. Zu den Gewinnern dieser Modernisierung gehören auch an Nachhaltigkeit interessierte Unternehmen, denn Firmen mit dem Fokus auf umweltfreundliches Wirtschaften profitieren von niedrigeren Kosten, wachsender Nachfrage und reduzierten Risiken. Nachhaltigkeit ist also kein Verzicht, sondern eine wirtschaftliche Chance.
Politisch gestalten
Für die Politik ergibt sich daraus ein anspruchsvoller Gestaltungsauftrag, mögliche Zielkonflikte zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialem positiv aufzulösen, um auch den Rückhalt in der Bevölkerung sicherzustellen. Dazu zählt eine gerechte Verteilung ökologischer Gewinne. Dies ist gerade dann möglich, wenn Unternehmen, Staat und Gesellschaft faire Löhne, nachhaltige Investitionen und soziale Verantwortung in den Mittelpunkt stellen. Statt kurzfristiger Profitorientierung braucht es also langfristige Strategien, die Mensch, Umwelt und Wirtschaft gleichermaßen berücksichtigen.