Lungenerkrankungen

Für bessere Luft

Die Zahl der chronischen Erkrankungen der Lunge wie COPD oder Asthma ist in den vergangenen  Jahren angestiegen. Für besseres Luftholen kann aber auch jeder selbst sorgen.

Katharina Lehmann
Bildquelle: iStock / mi-viri

In Deutschland gibt es immer mehr Lungenkranke. Innerhalb von zehn Jahren hat zum Beispiel die Zahl der Asthmatiker um 17 Prozent zugenommen. Die Anzahl der Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), die vor allem durch Rauchen verursacht wird, ist um acht Prozent angestiegen, die Zahl der Lungenkrebsfälle um 33 Prozent und die der Lungenembolien um 71 Prozent. Das Schlafapnoesyndrom verzeichnet gar einen Anstieg von 92 Prozent. Auf gleichem Niveau blieben hingegen die Fälle von Mukoviszidose und Lungenentzündung. Diese Zahlen gehen aus dem „Weißbuch Lunge“ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Lungenstiftung hervor; für ihre Übersicht nutzten die Autoren allerdings Daten der Dekade von 2010 bis 2019. Eine aktuellere Version liegt derzeit nicht vor.

Umweltfaktoren beeinflussen Lungengesundheit

„Der Lebensstil spielt eine große Rolle beim Risiko für Lungenerkrankungen“, weiß auch Dr. Ali Önder Yildirim, Direktor des Instituts für Lungengesundheit und Immunität (LHI) bei Helmholtz Munich, Direktor des Standorts München des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), Professor für Experimentelle Pneumologie am LMU-Klinikum München und Mitglied im Vorstand der Stiftung AtemWeg. Tabakkonsum sei dabei der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung von COPD und Lungenkrebs. Nicht nur Zigaretten, sondern jegliche Art von Tabakprodukten, aber eben auch E-Zigaretten steigerten das Risiko. „Nicht zuletzt erhöhen andauernder Stress, mangelnde Bewegung und eine unausgewogene, ungesunde Ernährung mit zu viel gesättigten Fettsäuren und verarbeiteten Lebensmitteln das Risiko für Lungenerkrankungen.“

Das Problem: Obwohl Erkrankungen der Lunge durchaus lebensgefährlich sein können, wissen viele Betroffene lange Zeit gar nicht, dass sie daran leiden. Dabei wäre gerade die frühzeitige Diagnose enorm wichtig, damit man mit der richtigen Behandlung Schwere und Verlauf von Lungenkrankheiten wie Asthma, COPD oder Lungenkrebs verbessert. Zudem wandeln sich auch Therapiekonzepte und erlauben bei Lungenkrebs ebenso wie bei schwerem Asthma und COPD immer präziser auf die individuelle Person zugeschnittene Behandlungen.

Erschienen Dezember 2024 in Unsere Gesundheit

90 % der COPD-Patienten sind langjährige Raucher.