Konzentrationsschwäche

Wenn sich das Denken verlangsamt

Konzentrationsschwäche und altersbedingte Demenz – zwei Begriffe, die im Alltag häufig vermischt werden. Aber Achtung: Leichte Konzentrationsschwierigkeiten können auf natürliche Altersprozesse zurückzuführen sein. Sie sind nicht  automatisch ein Anzeichen für Demenz. 

Katharina Lehmann
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Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich das Denken, und man vergisst gelegentlich, warum man einen Raum betreten hat. Diese Veränderungen sind in der Regel harmlos und spiegeln den normalen altersbedingten Wandel des Gehirns wider. Bei der altersbedingten Demenz – häufig in Form der Alzheimer-Krankheit – geht es jedoch um mehr als nur um gelegentliche Unkonzentriertheit. Hier verschlechtern sich das Gedächtnis, die Orientierung und das Urteilsvermögen so stark, dass der Alltag erheblich beeinträchtigt wird. Erste Warnsignale können neben anhaltender Konzentrationsschwäche auch häufiges Vergessen von wichtigen Terminen, Schwierigkeiten bei alltäglichen Entscheidungen oder das Verlieren von vertrauten Gedanken sein. Diese Symptome sollten ernst genommen werden, denn eine frühzeitige Abklärung kann den Krankheitsverlauf entscheidend beeinflussen. Die Diagnostik umfasst in der Regel ausführliche Anamnesegespräche, neuropsychologische Tests sowie bildgebende Verfahren. So werden andere Ursachen ausgeschlossen und das Ausmaß der kognitiven Beeinträchtigung ermittelt. Eine differenzierte Diagnosestellung ist essenziell, um zwischen normalen altersbedingten Veränderungen und einer demenziellen Erkrankung zu unterscheiden.

Konzentrationsschwäche: Demenz frühzeitig behandeln

Behandlungsansätze konzentrieren sich darauf, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten. Neben medikamentösen Therapien spielen kognitive Trainingsprogramme und psychosoziale Interventionen eine wichtige Rolle. 

Betroffene und ihre Angehörigen können zudem in spezialisierten Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und über Online-Plattformen seelsorgerische sowie moralische Unterstützung finden. So wird nicht nur der medizinische, sondern auch der emotionale Aspekt der Erkrankung in den Blick genommen. 

Letztlich gilt: Wer erste Anzeichen wie anhaltende Konzentrationsschwäche oder zunehmende Vergesslichkeit bemerkt, sollte sich zeitnah an einen Facharzt wenden. Eine frühzeitige Diagnose eröffnet die Möglichkeit, individuell abgestimmte Maßnahmen zu ergreifen und betroffenen Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen.

Erschienen April 2025 in Unsere Gesundheit

Rund 1,84 Millionen Deutsche leiden Daten der Deutschen Alzheimergesellschaft zufolge an Demenz.