Harnblasenkarzinom

Unspezifische Symptome ernst nehmen

Mehr als 15.000 Menschen erkranken Zahlen der Deutschen Krebsgesellschaft zufolge jedes Jahr an einem Harnblasenkarzinom. Häufig wird der Krebs erst spät entdeckt – auch weil die Symptome eher unspezifisch sind. 

Saskia Schumann
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Aufmerken sollte jeder Mensch, wenn sich Blut in den Urin mischt – auch wenn das Wasserlassen keine Schmerzen bereitet. Denn ein blutiger Urin gilt als eines der klassischen Warnsignale für Blasenkrebs. Neben der mikroskopischen Hämaturie können aber auch Beschwerden wie häufiger Harndrang, schmerzhaftes Wasserlassen oder ein drückendes Gefühl im Unterbauch Hinweise auf die Erkrankung geben. Aufgrund dieser unspezifischen Symptome sollte bei Verdacht immer eine weiterführende Diagnostik erfolgen.

Die Diagnostik erfolgt in der Regel in mehreren Schritten: Zunächst liefert eine Urin­analyse wichtige Hinweise auf Auffälligkeiten. Eine Blasenspiegelung ermöglicht es, die Innenwände der Blase direkt zu untersuchen und verdächtige Stellen zu identifizieren. Sollte es sich bei einer verdächtigen Stelle um einen Tumor handeln, werden durch die Entnahme einer Gewebeprobe Tumorart und Eindringtiefe beurteilt. Mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Computertomografie und Urografie wird festgestellt, ob sich der Tumor auf umliegendes Gewebe ausgebreitet oder andere Organe befallen hat.

Fachberatungsstellen und Selbsthilfegruppen bieten Rückhalt bei einem Harnblasenkarzinom

Die Therapie hängt maßgeblich von der Tumorart, seiner Lage und Ausbreitung sowie dem Erkrankungsstadium ab. Oberflächliche Tumoren werden meist operativ durch die Harnröhre entfernt. Oft folgt eine Chemotherapie, bei der Substanzen direkt in die Blase gegeben werden, um verbliebene Krebszellen zu vernichten. In fortgeschrittenen Stadien oder bei invasiven Tumoren muss die Blase komplett entfernt und eine alternative Harnableitung geschaffen werden. Dank moderner Therapieansätze und intensiver Nachsorge sind die Behandlungserfolge in frühen Stadien ermutigend, wenngleich die Rezidivrate weiterhin eine Herausforderung darstellt. Neben der medizinischen Therapie ist die seelische Unterstützung für Betroffene von großer Bedeutung. Fachberatungsstellen, Selbsthilfegruppen und die Psychoonkologie bieten emotionalen Rückhalt und helfen, mit der Diagnose umzugehen. Auch der Austausch in Online-Foren kann wertvolle Impulse und Erfahrungen vermitteln. So zeigt sich: Mit einer frühzeitigen Diagnose, einer individuell angepassten Therapie und einem starken Netzwerk aus Beratung und Unterstützung lässt sich Blasenkrebs heute besser bewältigen als je zuvor.

Erschienen April 2025 in Unsere Gesundheit