Gasspeicher

Auf den Tarif kommt es an

Es ist kalt geworden in Deutschland – und damit Zeit, es sich in der warmen Wohnstube heimelig zu machen. Wäre da nur nicht die Sorge um die Heizkosten.

Saskia Schumann
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Entwarnung gibt immerhin das Preisvergleichsportal Verivox. Es hatte im vergangenen September die Gaspreise verglichen und festgestellt: Im Jahresvergleich sind die Preise für Erdgas um durchschnittlich sechs Prozent gesunken. Von ihren Rekordständen im Krisenherbst 2022 seien die Gaspreise deutlich entfernt. Der Analyse zufolge kostete Gas im vergangenen September im Schnitt 11,41 Cent je Kilowattstunde (kWh). Im September 2023 waren es 12,14 Cent. „Aktuell stehen die Gaspreise rund 47 Prozent niedriger als während der Energiekrise. Das entlastet die Haushalte in Deutschland spürbar“, sagte Thorsten Storck, Energie-Experte bei Verivox.

Regelmäßig Preise vergleichen

Nach wie vor ist Erdgas der mit Abstand wichtigste Energieträger in Deutschland. Rund die Hälfte der Wohnungen und Häuser werden hierzlande mit Gas beheizt. Wie hoch die Heizgaskosten jedoch tatsächlich ausfallen, ist individuell unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Tarif, aber auch von der Region ab. Denn Verbraucher zahlen nicht nur den Preis für das reine Gas, sondern auch die Kosten für Gasspeicherumlage, CO2-Preis und Netzentgelte. Und Letztere sind regional unterschiedlich. Meist sind sie in dünn besiedelten Gegenden höher als in Ballungsräumen. 

So gibt es laut Verivox große Preisunterschiede: Der durchschnittliche Gaspreis im Grundversorgungstarif der örtlichen Versorger habe im September bei 14,2 Cent pro kWh gelegen – fast 1 Cent unter dem Preis im Vorjahresmonat. Der durchschnittliche Preis des günstigsten Angebots für Neukunden habe im selben Zeitraum 8,75 Cent je kWh betragen –die Kosten liegen demnach rund 38 Prozent unter denen der Grundversorgung. „Darum sollten Gaskunden ihren jetzigen Tarif prüfen und mit aktuellen Neukundenangeboten vergleichen“, hieß es. So könne ein Haushalt im freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh durch den Wechsel aus der örtlichen Grundversorgung zum günstigsten Angebot mit Preisgarantie durchschnittlich 1.091 Euro jährlich einsparen, zeigt der Preisvergleich. 

Gasspeicher sind gefüllt

Immerhin: Die deutschen Gasspeicher sind derzeit ausreichend gefüllt. Für den 1. Dezember meldete der Gasspeicherverband einen Füllstand von rund 90,6 Prozent, Anfang November hatte dieser noch bei über 98 Prozent gelegen. „Die Gasspeicher sind ausreichend gefüllt, es gibt keine Gasknappheiten auf den Märkten. Gas wird in ausreichenden Mengen geliefert und ist vorhanden“, erklärt Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Erschienen Dezember 2024 in Unsere Zukunft