Manchmal reine Frauensache: Geschlechtsspezifische Unterschiede bei CED
Anzeige

Der Weg bis zur Diagnosestellung kann für Frauen mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) deutlich beschwerlicher sein: So können sich typische CED-Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfälle, blutiger Stuhlgang, Abgeschlagenheit mit Symptomen anderer Erkrankungen überschneiden bzw. diesen ähneln, u. a. auch Zyklus-bedingten Beschwerden. Laut einer Studie erhielten Patientinnen mit Colitis ulcerosa ihre Diagnose durchschnittlich 3,4 Monate später als Patienten. Bei Patientinnen mit Morbus Crohn erfolgte die Diagnose sogar 8,1 Monate später als bei männlichen Betroffenen.2

CED, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, verlaufen individuell. Jedoch können einige geschlechtsspezifische Unterschiede beobachtet werden. Neben der Periode steht auch die funktionelle gastrointestinale Störung (FGID), wie das Reizdarmsyndrom im Fokus der Gründe für eine vorläufige Fehldiagnose bei Frauen mit CED.2 Grund hierfür kann sein, dass weibliche CED-Betroffene oft auch u. a. von Gelenkschmerzen und Schwächegefühl sprechen. Diese Beschwerden treten auch im Rahmen einer FGID auf.2 Oft unterschätzt: die psychosozialen Aspekte der Erkrankung. CED-Patientinnen leiden häufiger an Depressionen und Fatigue. Im Zuge dessen wird oftmals von einem negativen Körperbild und einer reduzierten Lebensqualität berichtet, was z.B. dazu führen kann, dass Frauen häufiger arbeitsunfähig werden als Männer. 3, 4

Wir halten fest: Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede sollten berücksichtigt werden, um damit noch besser auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen eingehen und eine zeitgerechte Diagnose mit frühzeitiger Therapie ermöglichen zu können. 

Ein Arzt überreicht ein Dokument.
Unzählige Arztbesuche gehören zum Diagnoseweg
Bildquelle: iStock / Sarinyapinngam

 

1 Erfahrungsbericht einer Betroffenen 
2 Sempere L, et al. Gender Biases and Diagnostic Delay in Inflammatory Bowel Disease: Multicenter Observational Study. Inflamm Bowel Dis 2023; 29(12): 1886-1894.
3 Greuter T, et al. Gender Differences in Inflammatory Bowel Disease. Digestion 2020; 101 Suppl 1:98-104.
4 Blumenstein I et al. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Der Gastroenterologe 2019; 14:102-107.

Erschienen Dezember 2024 in Unsere Gesundheit

Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG
Potsdamer Str. 125
10783 Berlin